Nach einem ausgibigen Frühstück (so ausgibig war es nicht, vielleicht hätten wir nicht so arg in den Ausgang gehen sollen) räumten wir das Zimmer und machen uns auf den Weg Richtung Hafen. Wir hatten sehr viel Zeit und konnten uns noch etwas umsehen. Schiffs-Häfen, kennen wir nun auch schon langsam, sind eigentlich sehr ähnlich wie Flughäfen. Man muss zuerst einchecken, dannach komt man in die Transitzone (wo man nichtmehr raus kann, wenn man mal drin ist) und dann gehts langsam auf Schiff. Vor dem Schiff findet die Zollkontrolle statt.
Nunja, zuersta war der Checkin. Eine Menge Tunesier wartetet schon und die Polizei musste Abschrankungen hinstellen, dass diese sich nicht vordrängten und alles im geordneten Masse vor sich ging. Tröpfchenweise durfte man so den Stock hoch wo sich die Schalter befinden. Man erhielt von den Freundlichen Polizisten eine Nummer welche dann nach und nach abgearbeitet wurde.
Es gab keine Probleme bei den Tickets und die über den Brooker gebuchte Schifffahrt erwies sich als korrekt (gebucht). Alles in Butter und wir konnten einen Schritt weitergehen, d.h. mit Aisha Richtung Schiff fahren und dem Boarding entgegenkucken.
Die meisten “normalen” Wagen waren genau so bepackt. Es gab eigentlich nur 3 oder 4 Arten von Reisenden:
- die Einheimischen, welche Ihre Familien in Tunesien besuchen gehen und möglichst viel von Europa mitnehmen (ja, das ist ein Roller dort zwischen drin)
- die Einheimischen, welche zu Fuss gehen
- die Turisten mit Wohnwagen oder normalen Autos
- die 4×4 Wüstenberserker
Irgendwie konnten wir uns zu keiner dieser Klasse hinzutun, einheimisch waren wir nicht, normale Touristen auch nicht, und durchgeknallte “Lybian-Desert-Raid” Berserker auch nicht..
Wenn man mal in dem Schiff ist, heisst dies noch lange nicht, dass es dann auch gleich los geht. Bis jetzt hatten die Schiffe immer Verspätung, die Gründe sind ungewiss, haben aber sicherlich auch mit dem Beladen zu tun. Viele kommen “zu spät” wie man von der Rehling aus sehen kann - freundlich, wie die Italiener sind, können die trotzdem noch mitkommen. In der Schweiz wäre da der Zug wohl einfach abgefahren.. Das Schiff war übergines die Splendid. Ein Mittelmeer Kreuzer, hätte auch Pool usf. gehabt, jedoch wurde dieser Ort von vielen als Wasserpfeiffen Saloon zum übernachten gebraucht. Natürlich war überall, ausser draussen, rauchverbot.
Das Zimmer war optimal. relativ geräumig (für eine Schiffskabine) mit Dusche und WC, dazu noch mit Fenster über den Bug, so liess es sich übernachten auf dem vollen Schiff. Etwas gegen den Strich gingen uns die fixen Essenszeiten. Ausserhalb dieser konnte man praktisch nichts bekommen - und, zu diesen Zeiten war immer der grosse Andrang. Im Restaurant konnte man nicht wirklich reservieren, zudem war es auch nicht sonderlich voll. Das Essen war okay, aber keine Wohltat. Wir hätten besser den Kocher mitgenommen - aber was solls.
Irgendwann später ging es ab ins Bett, das Schiff hat man schon nach dem Zimmerbeziehen mehr oder wenig kennengelernt, viele interessante Nieschen gab es nicht. Nichtmal der Spielsaloon lies uns locken..