8.8.2007, 13. Tag Grenze Iraq/Iran - Georgien

Posted by Michi on August 08, 2007
Syrien 2007
Kaffee und dann wieder los. Adrenalin am Morgenfrüh, ich musste die Aisha wieder von der Nachtraststelle wegbringen, und der Zugang war relativ schräg, ging aber alles gut.
Weg von dem Mövengeschrei Richtung Armenien bzw. Grenze zu Georgien. An der ersten Grenze hatten wir kein Glück. Entweder existiert diese einfach nichtmehr oder wurde zu einem Militärposten umfunktioniert. Jedenfalls verwiesen uns die türkischen Militärs an die nächste Grenze - etwa 50-100km weiter.
Und das war eine lustige Grenze. Nicht wie zu erwarten bei den Türken gings ganz speditiv ab. Zettel holen, Spempfel machen, zum nächsten Stepfeln lassen, dann zum nächsten und raus war man. Lustig war noch der eine Miltär mit seinem one-ten. Wir guckten uns die Unterschiede seines Landys und unserem an.
Nachdem wir nun endlich raus durften kam die georgische Bürokratie zum Zug. Wir verstanden nicht viel und wussten auch die Militärabzeichen nicht zu deuten. Aber es schien, als gerade ein hohes Tier angekommen ist und die Lage inspiziert. Vielleicht haben Sie uns auch schon von weitem gesehen und vermuteten hinter dem Landy ein Militärfahrzeug. Nunja, Wespen hatte es wieder genug, warten und noch ein bischen warten, bis wir in die Inspektionshalle fahren konnten.
Ganz komisches Volk hing dort rum. Eine ältere aufgetakelte Frau, die auch am Warten war, oder dort arbeitete? Wir wussten es nicht.
Administrativ musste eine Versicherung gemacht werden, 20 Stutz für ein Jahr, ein paar andere kleine Gebühren mussten bezahlt werden und es konnte Geld gewechselt werden. Administrativ eigentlich kein Problem.. Aber dann wollten Sie Aisha kennenlerne. Nichts haben Sie genau angeschaut (ausser der Brennsprit, sie meinten wir trinken dies?), aber von allem wollten sie wissen für was dies ist. Das Equipment hatte es Ihnen angetan.
Waren aber ausgesprochen nett, und wahrscheinlich kommt dort effektiv auch niemand durch, und wenn mal einer kommt hat man schon ein bischen freude..

Nach der Grenze war die Strasse sehr gut, jedoch nur einen Kilometerlang, dannach standen wir vor einer militärischen Einrichtung, die Richtige strasse war dann sauschlecht.. Und wirklich schlecht.

Kaukasus
Kaukasus
Strasse über den Kaukasus
Kaukasus
Dreckige Sandbleche nach dem Kaukasus
Rastplatz

Anstrengend war diese Reise, aber auch erstaunlich wie es zu dieser Kaukasusüberquerung kam. Nach der Grenze von Georgien haben wir auf der Karte die Hauptstrasse selektiert, welche uns durch die Hügel bringen soll und dann schliesslich ans schwarze Meer. Die Reise ging ganz gut, die Strassen (normale Verkehrsadern) waren aber sehr schlecht. Kaum mehr Asphalt uebrig, mal was anderes, anstatt Schlagloecher umfahren konnte man Asphalt umfahren. Immer Hügeliger wurde es, schon fast ein bischen Tessinhaft. Längere Zeit fuhren wir ein Tal nach hinten, GPS und Karte meinte eigentlich schon, dass dies die Hauptstrasse sein sollte - jedoch glauben taten wir langsam nichtmehr.
Die Strasse nahm auch ein Apruptes Ende - an einer heruntergelassenen Schranke. Wir hielten an und sahen uns um. Ein Förster kam aus dem nahegelegen Haus, der mich auch sogleich hineinbat. Er sprach ein bischen Englisch und versuchte Ihm auf der Karte zu zeigen wohin wir wollten. Der Weg war Richtig, nur keine asphaltierte Hauptstrasse mehr. Er meinte, dass er diesen Weg nur mit seinem Pferd gehe und es eine “very heavy road” ist. Nja, gross Wahl hatten wir nicht, die Strassen sind ohnehin sehr schlecht und den umweg Richtung Armenien zu machen war zu weit.
Wir entschieden uns also auf diesen Weg. Der Förster gab mir seine Telefonnummer, was uns aber ohne Handyempfang eh nichtmehr sooo viel bracht.
Er hatte nicht zuwenig versprochen. Der Weg glich an einem Bergbach. Am Anfang wars noch ne “normale” Forststrasse, aber dann war der Bergweg ausgewaschen und man schüttelte sich durch die Steine.. Manchmal langsamer als Schritttempo, war einer der schwierigsten Tracks, welche ich je gemacht habe.
In der Höhe wurde es langsam lichter, über der Baumgrenze wurde die Strasse ein “Alpweg”. Teilweise sehr matschig, sodass wir aufpassen mussten nicht steckenzubleiben. An zwei Wegzweigungen mussten wir werweisen, Kehrtmoeglichkeiten gab es sogut wie gar keine. Die Strasse war oft knapp sobreit wie die Aisha. Es begann nun auch noch zu Regnen, sodass sich der Matsch richtig wohl fühlte.
Auf der Anhoehe mussten wir in starkem Match die Sandbleche “prophilaktisch” hervronehmen. Es hatte sich gelohnt. Der Abstieg gestaltete sich dan ähnlich. In einer Schlucht führen wir dann langsam den Berg runter bzw. ins Tal hinein. 5-6 Stunden hat es gedauert, ganz genau wissen wir es nichtmehr - es war viel Adrenalin dabei.
Auf der anderen Seite angekommen begrüssten uns ein paar Bienenzüchter, die dort auch Ihren Honig zur Schau stellten. Der Schluck Honig-Schnaps tat gut.
Weiter auf diesem Weg kamen wir an merkwürdigen, 60er Blockbauten vorbei. Riesig und zudem nicht Menschenleer. Ist das nun Georgien? Stark abgeschottet, soweit hinten in einem Tal, wir dachten uns, dass es irgendwelche Flüchtlingsbauten sein könnten.. Oder alte Bergbauarbeiter Häuser? Teilweise hatte es am Bach, auf der anderen Seite sogar “Parks”, zum spazieren.. Komisch. Schliesslich kamen wir an eine Schranke, der Herr war etwas verblüfft, dass wir von dieser Seite her kommen, das macht wahrscheinlich sonst keiner.. Ein kleiner Markt war nach dem Checkpoint aufgebaut, wir deckten uns mit Zigaretten ein. Ein paar einheimische verweisten über die schweizer Kontrollschilder, haben sowas noch nie gesehen.

Langsam wurde es dunkler, wir mussten einen Ort zum übernachten finden. Das war aber nicht einfach, es hatte Wald rechts und links von der Strasse, dichter Wald und abbiegmöglichkeiten hatte es keine. Zudem auch noch etwas Verkehr, wir waren nicht die einzigen.
Der Lonely rät schwer davon ab sich in Georgien frei zu Bewegen - Überfälle sind an der Tagesordnung und in Teilen von Georgien ist auch “Bürgerkrieg”, gegen die Russen. Also nicht das Land in dem man romantische Campingtouren macht. Vor dem Sonnenuntergang fanden wir an einer lichteren Stelle am Fluss einen Platz. Es hatte einheimische mit Ihren Autos, die picknickten und tranken. Mit ein paar kamen wir ins Gespräch, sie gaben uns Melonen und von dem selbsgebrannten Schnaps - argh, was war das für ein Zeug? Süss und stark. Sie hätten uns auch zu sich eingeladen, in der Stadt, aber eben, traue keinem. Wir waren etwas eingeschüchtert und vorallem auch erschöpft von der anstrengenden fahrt.
Nichts passiert, hin und wieder fuhr ein Auto oben auf der Strasse vorbei, glaube jedoch, dass Sie uns in der Nacht nicht sehen konnten..

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